Sandnessjoen

Ein bewegter Tag heute. Die erste Fähre in der Nähe des Campings legte um 9 Uhr ab, bis dahin hatte ich gepackt,gefrühstückt und das Hüttchen geputzt.
Der Ruhetag gestern hat wirklich gut getan. Nun die Strecke bis zur nächsten Fähre konnte gemütlich genommen werden. Ich hatte 3 Stunden für 25 km ,sollte also gut reichen,wobei es gleich mal schönsteil zur Sache ging. Dann kam der erste Tunnel, dann der zweite mit 3,2 km. Ich war bis auf 2 entgegenkommende Radfahrer der einzige in diesem langen Tunnel,konnte also in Ruhe absteigen und Fotosmachen.Der Vorteil bei diesen vielen Fähren , wenn sie angekommen sind muss man die paar Autos abwarten,dann ist man wieder allein auf weiter Flur.
Nach der 2ten Fähre dann der Stress: ich hatte 1 1/2 Stunden für 28 km mit einigen Steigungen und 1 Tunnel , es sollte dann die Fähre von Stockvagen nach Nesna gehen ,meinem heutigen Tagesziel. Eswar eine Höllentour ohne Pause ,ich erreichte pünktlich den gottverlassenen Anleger. Kein Mensch weit und breit und auch kein Auto oder Wohnmobil. Die Stimmung war grad im Keller zumal es angefangenhatte leicht zu regnen. Da legte ein Schiff an mit zwei Männern ,die eine Lachsfarm versorgen. Wir kamen ins Gespräch ,und auf die Frage wohin ich denn wolle meinte der eine ,es käme in 20 Minutenein Schnellboot ,ich solle fragen ob es in Nesna hält. Dann fuhren sie weiter, ich einsam am Kai. Plötzlich tauchte ein Bus auf ,ausstiegen ca 20 Personen mit Gepäck und gesellten sich zu mirWartenden. Das machte Mut ,und siehe da ,das Schnellboot kam . Auch würde es in Nesna halten, fährt aber auch weiter nach Sandnessjoe. Das wäre meine übernächste Station. Ob des zunehmend schlechtenWetters musste ich nicht lange überlegen. Auf nach Sandnessjoe!
Wir flogen geradezu über das Meer, hatten auf der zweiten Fähre bereits den nördlichen Polarkreis passiert. Nachdem ich den Wetterbericht und die morgige Strecke studiert habe komme ich derEntscheidung immer näher mit dem Schiff weiterzureisen bis Trondheim und dort auf besseres Wetter zu warten. Hier nicht so reizvoll da nicht sehr schön dieses Städtchen. Also muss ich morgen schauenwie ich weiter komme . Die Hurtigrute hält hier aber ich glaube erst übermorgen und ob die mich für zwei Stationen mitnehmen ist unklar, die wollen Kabinen vermieten. Wir werden sehen und ich werdeberichten. Eindrücklich: Vor der zweiten Fähre gabs eine halbe Stunde Wartezeit,da sah ich wie ein Norweger seine Angel aus dem alten Volvo holte und grad 2 Fische angelte ,sie ausnahm und im Autoverstaute ,dann fuhr er auf die Fähre,der Mittag für ihn war gesichert.
Die Stimmung heute war speziell ,Sonntagsruhe , man hörte wirklich nichts,kein Wind , die Berge nebelverhangen. Ganz wenige Autos. Der Tag geht jetzt langsam zuende , gegessen habe ich das Gericht„den Fang von heute“ ,sehr fein in einem einfachen Restaurant …..und ein lecker Bier.

Strecke insgesamt 102 km , mit dem Velo 53 km ,672 hm